reden, ideen, transparenz

Schlagwort: Theater der Jugend

Wien ist stolz auf seine Kultur – aber die braucht faire Arbeitsbedingungen!

Sehr geehrte Frau Vorsitzende, sehr geehrte Frau Stadträtin
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Zusehende im Livestream –
liebe Kulturarbeitende in dieser Stadt!

Vorweg: Kultur ist der Ort, wo Austausch entstehen kann, deshalb sehe auch ich die Kultur als wesentlichen stabilisierenden Faktor der Demokratie! Dafür muss die Kulturarbeit muss ausreichend finanziert sein!

Zu Beginn möchte ich mich herzlich bei den Mitarbeiterinnen der MA7 und dem Stadträtinnenbüro für ihre engagierte Arbeit bedanken.

Besonderer Dank auch für die Organisation der inspirierenden Ausschussreise nach Amsterdam, die uns wertvolle Einblicke in innovative Kulturprojekte ermöglicht hat.

Und jetzt zum Inhaltlichen:

Was ich gut finde:

Asli Kislal wird neue künstlerische Leitung des Theaters der Jugend –

DANKE. –  an die, die in diese Entscheidung eingebunden war – dass sie sich getraut haben das traditionsreiche Theater der Jugend an eine kritische, politische Person zu übergeben, das ist wirklich eine gute zeitgemäße Entscheidung!

Nicht zuletzt, weil Asli Kislal seit Jahrzehnten daran arbeitet, hat den klassischen bildungsbürgerlichen Theaterbetrieb zu öffnen.  Nicht nur indem sie als Person mit türkischen Wurzeln Theater in Österreich und Deutschland macht, sondern auch weil sie mit ihrem Divercity Lab junge Personen mit Migrationsgeschichte schauspielerisch ausgebildet hat.
Junge Person, die zwar Talent haben, aber niemals im standard-Ausbildungsbetrieb in Österreich eine Chance gehabt hätten.
Einige von Ihnen sind mittlerweile auch im Wiener Theaterbetrieb aktiv geworden. Herzliche Gratulation auch dafür Asli Kislal! Veränderung braucht Menschen, die sich dafür einsetzen!

Ich freue mich wirklich über diese Entscheidung!

Und gleichzeitig zeigt sich auch bei Entscheidung, wie es bestellt ist, um die Transparenz im Wiener Kulturbetrieb:

Es passiert nach wie vor zu viel hinter geschlossenen Türen, kaum jemand weiß genau wer tatsächlich die finalen Entscheidungen trifft, – in diesem Fall: wer saß eigentlich in der Jury???

Theoretisch entscheidet der Verein Theater der Jugend über die Besetzungen der künstlerischen und der kaufmännischen Geschäftsführung.

Warum aber gibt es nur Pressefotos mit Kulturminister und Stadträtin und keines mit Vereinsvorstand oder der Jury????
Wenn die neue Leitung des Theaters der Jugend doch eine politische Entscheidung war:

Warum erfährt der Kulturausschuss – der am Nachmittag vor der Pressekonferenz der Bekanntgabe getagt hat – warum erfahren wir als Gremium, nichts von dieser Entscheidung im Ausschuss? Warum erfahren wir es wieder einmal – erst aus der Presse?

Das Theater der Jugend zählt neben dem Theater in der Josefstadt, dem Volkstheater und den Vereinigten Bühnen zu den 4 ausgewiesenen Großbühnen der Stadt. Es wird mit 5,7 Mio von Wien gefördert. Es gilt als wesentliches Standbein der Kulturbildung für zukünftige Generationen.  Es ist unserer gemeinsame Kulturbildungsstätte! Da wäre es angebracht den Ausschuss rechtzeitig zu informieren. – DANKE

Ich schätze die prinzipiell freundlich Kommunikationskultur im Ausschuss wirklich sehr– mit solchen moves bekommt die Ausschussarbeit aber leider einen schalen Beigeschmack.

Und da rede ich noch nicht vom heurigen Kulturbericht. Ohne meiner Nachfrage wäre er erst in ca. einem Monat vorgelegen. Jetzt haben wir am vergangenen Freitag einen nicht gelayouteten Vordruck bekommen – vielen DANK dafür – besonders an alle, die ihren Feiertag dafür opfern müssen.

 

Und jetzt zu den schwierige Themen aus dem letzten Jahr

Schon in den Förderansuchen für 24/2025 – die wir seit Juni 24 bearbeitet haben, waren Kürzung spürbar: zB: bei Jeuness, Klangforum, AZW… sie alle haben versucht mit Kalkulationen entlang von fair pay einzureichen. – und da mussten die EinreicherInnen erkennen, dass die Förderungen leider nicht dementsprechend vergeben wurden – oder werden konnten.
Auf das Thema fair pay werde ich noch später weiter eingehen werde.

Und im Gegensatz dazu: Wer hat mehr dann bekommen?
Sie können es sich schon vorstellen: die großen Institutionen! Das Haus der Musik, die Wiener Symphoniker, das Kunsthaus Wien, das Mozarthaus Wien, die VBW (Vereinigten Bühnen).
(hier gab es eine Überschreitung um 4,5 Mio – von 2022 49,9 Mio auf mittlerweile 57, 5 Mio) und das Johann-Strauss Jahr bekam auch um 2 Mio mehr als geplant und kommt nun insgesamt auf 22 Mio) –

Das Problem- für diese Erhöhung mussten sogenannte Fremdmittel eingesetzt werden – also Schulden aufgenommen werden –

Fremdmittel = Schulden:
KRW + 2,1  Mio
Mozarthaus + 300.000
VBW + 4,5 Mio
Symphoniker + 3,59 Mio

Dh wir haben allein hier im Kulturbudget ca 10,4 Mio Schulden im letzten Jahr aufgenommen für die große Institutionen , die solide arbeitsrechtliche Verträge haben, teilweise an die Beamtenbesoldung gebunden sind.
Alle anderen haben das Nachsehen.

Diese Schieflge verschärft die soziale Ungleichheit im Kulturbetrieb: Wenige profitieren von sicheren, gut bezahlten Stellen, während die Mehrheit der Kulturarbeiter:innen prekär beschäftigt ist.

Die gerade im Bund beschlossene Abschaffung der Zuverdienstmöglichkeit zum AMS-Bezug wird die Situation weiter verschärfen und auch die Vielfalt im Wiener Kulturleben bedrohen.

zB: – ein fair bezahlter GIG am Kultursommer allein (ohne zusätzlichen einem AMS Bezug) ist zu wenig, um die Monatsmiete und Grundversorgung zu finanzieren!

Es braucht dringend neue Modelle der sozialen Absicherung für Künstler:innen – sowohl auf Bundesebene als auch in Wien.

Und jetzt weiter zum Thema FAIR PAY:
Das Festschreiben von Fairpay als Wirkungsziel im Wiener Regierungprogramm allein , ist noch nicht ausreichend.
Wien hat sich zwar zu FAIR Pay bekannt – allerdings nur für stadteigne Einrichtungen.
Was ist mit all den viele Vereine und Institutionen, die defacto zu 100% mit Wiener Förderungen arbeiten?

Fast witzig scheint mir die Anpassung der Formulare an FAIR PAY – echt jetzt? Damit soll was genau verbessert werden?
Wie sollen selbst Mittelbühnen fair bezahlen können, wenn ihre Förderungen nicht inflations-angepasst werden?
Nicht einmal der von der Stadträtin initiierte Kultursommer erhielt die geforderte Förder-Erhöhung.
Als Grundlage für faire Gehälter wird derzeit auf die Tabelle der IG-Kultur verwiesen. Das ist ein gutes Hilfsmittel, allerdings wurden die dortigen Zahlen nicht mit den realen Fördersummen korreliert.  Dh. Vereine, die mit diesen Summen rechnen, überschreitet die vorhanden Fördersummen IMMER.

Da braucht es dringend Überarbeitung!
Wenn Sie nur das Formular auf Fair Pay ändern lassen, lagern Sie die Verantwortung zur fairen Bezahlung ganz an die AntragstellerInnen aus.

Ohne klare Finanzierungszusagen von der Stadt, wird sich das leider nicht ausgehen. FAIR PAY braucht Zusammenarbeit auf allen Ebenen.
Der Kultursektor setzt derzeit großteils noch immer auf Prekarität und Eigeninitiative bis zur Selbstausbeutung.

Das ist nicht genug und einer der reichsten Länder der Welt nicht würdig!
Die bisherige Vorgangsweise war komplett intransparent: Wer aus welchem Grund fair pay-Erhöhungen erhielt, wurde hinter verschlossenen Türen beschlossen, und ohne konkrete Kriterien vergeben:

Auskunft im Ausschuss dazu war: die MA7 weiß, wer was braucht.
Das kann aber bitte keine Debatte um Kriterien oder strategischen Zielen ersetzen!
Es braucht verbindliche Kriterien, was faire Bezahlung im Kulturbericht in Wien bedeuten kann und wer die in welchem Ausmaß auch zahlen kann!

 

Deshalb haben wir einen Antrag eingebracht, um konkrete Maßnahmen zu fair pay im Kulturbudget zu verankern.

Der Wiener Gemeinderat ersucht die Frau amtsführende Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, eine Evaluierung des Budgetbedarfs in den stadteigenen Unternehmen als auch in der freien Szene zu initiieren, damit in weiterer Folge das Kulturbudget dahingehend adaptiert wird, um den “fair pay”-Standards der Honorarkataloge der Interessensgemeinschaft Kultur zu entsprechen.“

Danke für die Unterstützung dieses Antrags!
(Der Antrag wurde schließlich vom Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt!)

Und ja ich bin bei Ihnen – soziale Absicherung kann nicht ausschließlich übers Kulturbudget finanziert werden – aber es hilft, zumindest bei den Honoraren, die gezahlt werden, fair zu sein, statt Dumping zu betreiben.

Und noch ein Thema zum Geldausgeben im Gemeinderat: Während sie bei den Kulturförderungen für Kultur-Vereine jeden EURO zweimal umdrehen und kontrollieren, sitzt der Geldbeutel der Stadt offenbar besonders locker – wenn Groß-Projekte beschloßen werden:

Im vor-letzten Gemeinderat vor der Regierungsneubildung wurde gleich noch schnell ein Monsterprojekt beschlossen, dass wieder eine neuerliche Schuldenaufnahme notwendig macht.

Die Förderung der CTS-EVENTIM Halle mit 215 Mio –
Ich möchte dazu klarzustellen: das ist mehr als 2/3 des Wiener Kulturbudgets für ein Jahr! – Und da sind noch nicht die notwendigen Zinsen für die Finanzierung für die nächsten Jahre mitberechnet.

Bei CTS Eventim handelt es sich um einen globalen Marktführer, dessen Geschäftsmodell nicht nur den Ticketverkauf umfasst, sondern auch die systematische Kontrolle über Veranstaltungsorte, sowie die direkte Organisation von von CTS-Eventim vermarkteten KünstlerInnen.

Diese neue Halle wird in erster Linie dem Cashflow des internationalen Konzerns dienen, während lokale Künstler*innen und Veranstalter*innen zunehmend ins Hintertreffen geraten.

Es ist absurd öffentliche Gelder in ein Projekt zu investieren, das letztlich die kulturelle Vielfalt der Stadt gefährdet und die zunehmende Kommerzialisierung der Musikszene fördert!

Was wir hier sehen ist, dass das sozialdemokratische Wien lieber in internationale Konzerne investiert – als in die Personen, die den Flair der Stadt als Kulturhauptstadt Europas ausmachen: die Künstler:innen und im Kulturbestrieb beschäftigten, die Wien erst das vielzitierte Image der „Kulturhauptstadt Europas“ verleihen. SCHADE eigentlich.

Was wünschen wir uns als Grüne für die Kulturpolitik in Wien?

– Öffnung und günstige Vermietung von stadteigenem Leerstand für Kulturinitiativen

– Ausbau des musischen Unterrichts an Pflichtschulen, sodass alle Kinder in Wien frühzeitig mit musischen Fächern in Kontakt kommen können.

– Endlich ein Haus der Neuen Musik

– Verbindliche Integration von Kultur in die Stadtplanung – mit klaren Kennzahlen für Kultureinrichtungen in neuen Stadtteilen, wie am Nordwestbahnhof

– Automatische Valorisierung langfristiger Kulturförderungen und echtes fair pay

Wien ist stolz auf seine Kultur – doch dieser Stolz muss sich auch in fairen Arbeitsbedingungen, echter Chancengleichheit und einer transparenten, nachhaltigen Förderpolitik widerspiegeln. Dafür setzen wir uns als Grüne weiterhin ein.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

kulturausschuss.transparent oktober 23

Man merkt das Jahr neigt sich dem Ende zu … die Ansuchen werden weniger.
Diesmal ganz vorne: eine Spezialförderungen in der Höhe von 250.000€ für Veranstaltungen rund um den 150. Geburtstag von Arnold Schönberg und – wie so oft leider im Nachtrag – eine Erhöhung der Förderung des Theaters der Jugend um 200.000 € um die gestiegenen Energie- und Personalkosten abzudecken.
Und die Arena soll nun einen städtischen Zuschuss von knapp 600.000€ bekommen, damit die Nachbarn ruhiger schlafen können. Der Bass muss gedämmt werden.
Geplant wären Sanierungen der Gebäude und der Musikanlagen schon vor fast einem Jahrzehnt gewesen …. Aber statt eines langfristigen Konzepts wie das Kulturzentrum ARENA weiterentwickelt werden kann, gibt es jetzt nur eine Geldspritze, um eine Schließung per Gesetz abzuwenden.  
Weitere Konflikte um den Lärm sind absehbar ….

Ansonsten wurden die 1- und 2-Jahres Förderung für freie Theatervereine vergeben und wir diskutierten noch neue Straßenbenennungen …

Aber der Reihe nach:
zuerst zu
Arnold Schönberg, der heute als einer der wichtigsten Komponisten des 20.Jahrhunderts gilt, wurde von den Nazis als „entarteter“ Künstler tituliert und emigrierte mit fast 60 Jahren 1933 in die USA. Erst Ende der 90er Jahre kam sein Nachlass nach Österreich. Im Arnold Schönberg Center steht es seither der Öffentlichkeit und der Wissenschaft zur Verfügung.

Zmigrod Joseph, Weiss Adolph, Rufer Josef, Goehr Walter, Schmid Erich, Schönberg Arnold, Gronostay Walter, Gerhard Roberto, Berlin, Mai 1926

Spät aber doch werden (erst) jetzt im Oktober 2023 umfassende Mittel beantragt, um den Komponisten 2024 zu feiern und seine Musik und seine Musiktheorie heutigen Generationen zu vermitteln. Wir unterstützen die Idee für dieses Gedenken vorhandene Strukturen zu nutzen, statt für ein einmaliges Festival eine komplett neue Institution aufzubauen. Es wird Kooperationen mit vielen Kulturinstitutionen und Schulen in Wien geben.  Deshalb haben wir trotz der schwer nachvollziehnbaren Kurzfristigkeit zugestimmt.

 

Das bringt mich zum Theater der Jugend: Eigentlich, eigentlich könnte das „Theater der Jugend“ die Institution der Stadt sein, die Theater niederschwellig für alle Kinder dieser Stadt erfahrbar macht. De facto funktioniert das mittlerweile schon mehrerer Jahrzehnte alte Konzept nicht mehr so gut. Statt alle Kinder dieser Stadt, kommen nur die Kinder in den Genuss des Theater der Jugend, deren Eltern, das auch schon wichtig finden. In Einzelfällen gibt es auch engagierte Lehrpersonen, die mit ihrer Klasse ins Theater kommen. Ein ideales Theater der Jugend – das von der Stadt finanziert wird – sollte auch allen Kindern der Stadt zu Gute kommen. Dazu müsste die aktuelle Struktur komplett auf den Kopf gestellt werden: das Abrechnungssystem, die Stückauswahl, die Vorbereitung bzw. pädagogische Begleitung …. Es gibt viel zu tun. Der Erhöhung um anstehende Personalkosten zu decken, haben wir trotzdem zugestimmt. Für ein eigenständiges, partizipatives , spannendes Theater der Jugend ist aber noch viel Luft nach oben.

 

Die ARENA, oder wie sich die Stadt einen Konfliktherd schafft. Wir finden uns in einer klassischen Gentrifizierungsgeschichte. Der einst von Jungen besetzte Schlachthof ist mittlerweile zu einem der größten alternativen Kulturzentren in Wien geworden. Seit den 70ern finden hier Konzerte im Freien und in den zT. renovierungsbedürftigen Hallen statt. Es gab ein Sanierungskonzept, allerdings wurden bis heute nur 2 von 4 Schritten umgesetzt.

Rundherum war jahrzehntelang Industriezone – Ideal um Lärm zu machen und bis spät in die Nacht zu feiern. UND DANN, dann begann die Stadt das Gelände rundherum neu zu widmen und zu verkaufen. Es wurden Wohntürme gebaut. Der erwartbare Konflikt ließ nicht lange auf sich warten: Trotz mehrfach schallgedämmter Fenster, beschwerten sich Nachbar_innen, es wäre zu laut … die Bässe würden sie nicht schlafen lassen. Der Fehler liegt nach unserer Meinung weniger am Kulturzentrum, dass da schon seit Jahrzehnten besteht – vielmehr bei den Bauträger_innen, die ihre Mieter_innen bzw Wohnungseigentümer_innen offensichtlich nicht über den genauen Standort ihres Objekts aufgeklärt haben. Oder bei der Stadt, die den Bauträgern womöglich mehr Ruhe versprochen hat, als tatsächlich möglich ist. Nach einigen Anzeigen kalmiert die Stadt nun indem sie an die 600.000 Euro locker macht. Die sollen die neue Anlage, mit spezifisch gedämmten Bässen, finanzieren. Warum aber, warum werden hier wieder Kosten für privates Glück auf die Öffentlichkeit abgewälzt?

Das hier ist ein Planungsfehler. – Es hätte mehr Abstand zum Kulturzentrum gebraucht. Jetzt kann man nur Löcher stopfen im Wissen, dass früher oder später der Konflikt um den Lärm an anderer Stelle wieder losbricht.

 

Und dann die Straßennamen:

Es ist ein ewiger Kampf. Straßennamen prägen unsere kollektive Erinnerung, daher wollen viele darauf Einfluss nehmen, wer wann aus welchem Grund erinnert wird. Die Statistik beweist, dass derzeit ein großes Missverhältnis besteht, zwischen erinnerter großer Töchter und erinnerter großer Söhne. Nur 11% der Frauen gewidmetStraßennamen Wiens sind (wir haben schon in vielen Aktionen darauf hingewisen), erfuhren wir kürzlich aus einer Anfrage.
Vor diesem Hintergrund hatte sich die rot-grüne Koalition schon 2015 darauf geeinigt in Zukunft bei Neu-Benennungen Frauen einen den Vorzug zu geben (auf Betreiben der Grünen). Außerdem haben wir in Anbetracht der wenigen Neu-Benennungen im Verhältnis zu den vielen lokal Politikern festgehalten, das in Zukunft keine Straßen mehr Lokalpolitiker_innen gewidmet werden sollen.

Und siehe da kaum sind die Grünen nicht mehr in der Regierung werden solche Grundsätze vergessen: Der 5. Bezirk wünscht sich einen Heinz-Jerabeck-Platz, einst Klubobmann der SPÖ. Die Grünen in Margareten haben dagegen gestimmt, ich auch. Der Platz wird dennoch kommen, weil die Mehrheiten so sind.

Und hier zum Nachlesen der Akten im Einzelnen.

Post Nr. 1

Die Förderung an Wien Modern, Verein für neue Musik für “Arnold Schönberg 150“ wird mit einer Erhöhung der bereits genehmigten Beträge  in der Höhe von ursprünglich insgesamt EUR 1.040.000 um EUR 250.000 auf sohin insgesamt EUR 1.290.000 gemäß Förderrichtlinien der Magistratsabteilung 7 genehmigt. Die Bedeckung ist im Voranschlag 2023 gegeben.

(Weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)
SPÖ/NEOS, GRÜ dafür
ÖVP, FPÖ dagegen

 

 

Post Nr. 2

Die Förderungen an die nachfolgend genannten Förderwerber*innen für die Mehrjahrestätigkeit in der Höhe von insgesamt EUR 1.900.000 werden gemäß Förderrichtlinien der Magistratsabteilung 7 genehmigt:

Nr. Fördernehmer*in Förderung 2024 in EUR Förderung 2025 in EUR
1 Art*Act Kunstverein 130.000 130.000
2 DARUM. Darstellende Kunst und Musik 120.000 120.000
3 das. bernhard. ensemble 100.000 100.000
4 Ian Kaler / Verein an den Schnittstellen zum Performativen   90.000   90.000
5 Kunst- und Kulturverein Raw Matters 110.000 110.000
6 Verein für modernes Tanztheater 120.000 120.000
7 VIOLET LAKE VEREIN ZUR FÖRDERUNG DER KÜNSTE IM DARSTELLENDEN UND BILDENDEN BEREICH   90.000   90.000
8 VRUM Kunst- & Kulturverein 100.000 100.000
9 Wiener Tanz und Kunstbewegung   90.000   90.000
Summe 950.000 950.000

Für die Bedeckung der Förderbeträge ist von der Magistratsabteilung 7 im Rahmen des Globalbudgets in den Voranschlägen der kommenden Jahre Vorsorge zu treffen.

(Weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)

Einstimmig dafür

 

Post Nr. 3

Die Förderungen an die nachfolgend genannten Förderwerber*innen für die Jahrestätigkeit und für die Durchführung von Großprojekten in der Höhe von insgesamt EUR 1.050.000 werden gemäß Förderrichtlinien der Magistratsabteilung 7 genehmigt, getrennte Abstimmung:

 

Nr. Fördernehmer*in Förderung in EUR
1 Archipelago – Verein für performative Künste 150.000
2 boîte de production – Verein für zeitgenössischen Tanz und zeitgenössische Installationen (Großprojekt) 70.000

 

3 KASAL – Verein für Performance und bildende Kunst 50.000
4 Kompanie Freispiel – Verein für zeitgenössische Theater- Kunst- und Kulturarbeit 100.000

 

5 Kunstverein Argo 80.000
6 Nesterval. Verein zur Förderung immersiven Theaters (Großprojekt) 100.000
8 SPITZWEGERICH – Verein zur Entwicklung & Produktion künstlerischer Aktionen 100.000
9 TheaterArche 100.000
11 Wiener Taschenoper 110.000
Summe 1.050.000

Für die Bedeckung ist von der Magistratsabteilung 7 im Rahmen des Globalbudgets im Voranschlag 2024 Vorsorge zu treffen.

(Weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)
einstimmig dafür

 

Extra abgestimmt: 

7 Olympionik*innen – Verein zur Förderung von interdisziplinärer Performance Kunst, kurz: Olympionik*innen (Großprojekt) 70.000

SPÖ/NEOS, ÖVP, GRÜ dafür
FPÖ dagegen

 

 

10 Theaterverein Wiener Klassenzimmertheater 120.000

SPÖ/NEOS, GRÜ, FPÖ dafür
ÖVP dagegen

 

Post Nr. 4

Das Vorhaben „Depoteinrichtung Sofie-Lazarsfeld-Gasse 18 und Absiedelung der Bestände aus dem Rathaus“ mit Gesamtauszahlungen in Höhe von EUR 420.000 wird genehmigt. Der auf das Finanzjahr 2023 entfallende Betrag in der Höhe von insgesamt EUR 270.000 ist auf der Haushaltsstelle 1/0264/042 in Höhe von EUR 250.000, auf der Haushaltsstelle 1/0264/400 in Höhe von EUR 18.000 und auf der Haushaltsstelle 1/0264/459 in Höhe von EUR 2.000 bedeckt. Für die Bedeckung des restlichen Erfordernisses ist von der Magistratsabteilung 9 auf der Haushaltsstelle 1/0264/621 in Höhe von EUR 150.000 im Rahmen des Globalbudgets im Folgejahr 2024 Vorsorge zu treffen.
SPÖ/NEOS, GRÜ, FPÖ dafür
ÖVP dagegen

 

Post Nr. 5

  1. Für die Förderung an Forum Wien – ARENA, Verein zur Förderung und Verwirklichung von Kultur-, Jugend- und Kommunikationszentren für die Anschaffung einer neuen Tonanlage wird eine erste Überschreitung in Höhe von EUR 595.000 genehmigt, die in Verstärkungsmitteln mit EUR 595.000 zu decken ist.
  2. Die Förderung an Forum Wien – ARENA, Verein zur Förderung und Verwirklichung von Kultur-, Jugend- und Kommunikationszentren für die Anschaffung einer neuen Tonanlage in der Höhe von EUR 595.000 wird gemäß den Förderrichtlinien der Magistratsabteilung 7 genehmigt. Die Bedeckung ist vorbehaltlich der Genehmigung des Punktes A im Voranschlag 2023 gegeben.

(Weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)
SPÖ/NEOS, ÖVP, GRÜ dafür
FPÖ dagegen

Post Nr. 6

Die Verkehrsfläche (SCD 06909) in 1050 Wien, im Bereich Margaretenstraße, Bräuhausgasse und Johannagasse, wird nach Heinz Jerabek (Heinz Jerabek; geb.   11. März 1936, gest. 15. Jänner 2016; Bezirkspolitiker. Er setzte sich insbesondere für die Schaffung von mehr Grünflächen im Bezirk ein.) in „Heinz-Jerabek-Platz“ benannt.
SPÖ/NEOS, ÖVP, FPÖ dafür
GRÜ dagegen

Post Nr. 7

Die Parkanlage (SCD 20542) in 1070 Wien, im Bereich Urban-Loritz-Platz, wird nach Mizzi Langer-Kauba (Mizzi Langer-Kauba; geb. 12.09.1872 in Wien, gest. 5.11.1955 in Wien; Unternehmerin, Alpinistin) in „Mizzi-Langer-Kauba-Park“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 8

Die Parkanlage (SCD 20105) in 1140 und 1160 Wien, im Bereich zwischen Sanatoriumstraße, Baumgartner Höhe, Käthe-Jonas-Weg, Reichmanngasse, Demuthgasse und Raimannstraße, wird nach Elfriede Stumpf (Elfriede (Friedl) Stumpf; geb. Kern; geb. 11. Mai 1921 in Wien, gest. 14. Mai 2017 in Wien; Malerin, Graphikerin, Designerin) in „Elfriede-Stumpf-Park“ benannt.
einstimmig dafür 

Post Nr. 9

Die Parkanlage (SCD 20711) in 1140 Wien, im Bereich zwischen Heinrich-Collin-Straße und Ameisbachzeile vor dem Hanusch-Krankenhaus, wird nach Klara Weingarten (Univ. Prof. Dr. med. Klara Weingarten, geb. Kuttner; geb. 12. September 1909 in Budapest, gest. 12. Juli 1973 in Wien; Neurologin) in „Klara-Weingarten-Park“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 10

Die Parkanlage (SCD 20581) in 1210 Wien, im Bereich Aderklaaer Straße und Sebaldgasse vor dem Schulgebäude der kooperativen Mittelschule Leopoldau, wird nach Fritz Jöchlinger (Oberschulrat Friedrich Jöchlinger; geb. 18. Juni 1927 in Wien, gest. 11. März 2013 in Wien; Lehrer) in „Fritz-Jöchlinger-Park“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 11

Die Verkehrsfläche (SCD 05740) in 1220 Wien, zwischen Attemsgasse und Donaufelder Straße, wird nach Akira Kurosawa (Akira Kurosawa; 23. März 1910 Omori (Japan) bis 6. September 1998 Setagaya (Japan); Filmregisseur, Drehbuchautor, Filmproduzent) in „Akira-Kurosawa-Weg“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 12

Die bisherige Verortung der amtlich benannten Verkehrsfläche Anna-Müller-Straße in 1220 Wien, im Bereich Seestadt Aspern, wird auf Grund der geänderten Flächenwidmung aufgelassen, da dieser Bereich im Flächenwidmungs- und Bebauungsplan nicht mehr als öffentliche Verkehrsfläche, sondern nun als Fläche im Bauland ausgewiesen ist. Gleichzeitig wird eine Verkehrsfläche (SCD 05205) in 1220 Wien, im Bereich Seestadt Aspern, nach Anna Müller (Anna Müller; geb. 24. Juli 1880, gest. 9. Juni 1968; Gärtnereibesitzerin, Widerstandskämpferin, Trägerin der Auszeichnung „Gerechte unter den Völkern“) in „Anna-Müller-Weg“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 13

Die Volks- und Mittelschule (SCD 23014) in 1220 Wien, Langobardenstraße 135, wird nach Antonia Bruha (Antonia Bruha, geb. Spath; geb. 1. März 1915 in Wien, gest. 27. Dezember 2006 in Wien; Widerstandskämpferin, Autorin) in „Antonia-Bruha-Schule“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 14

Die Parkanlage (SCD 21985) in 1220 Wien, im Bereich Adelheid-Popp-Gasse und Georg-Kreisler-Weg, wird nach Anton Stummer (KommR Anton Stummer; geb. 22. März 1940 in Wien, gest. 21. Jänner 2021 in Wien; Unternehmer, Lokalpolitiker, Interessenvertreter) in „Anton-Stummer-Park“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 15

Die Verkehrsfläche (SCD 03425) in 1220 Wien, im Bereich Seestadt Aspern, wird nach Jina Masha Amini (Jina Mahsa Amini; geb. 21. September 1999 in Sappez (Iran), gest. 16. September 2022 in Teheran (Iran); Studentin) in „Jina-Masha-Amini-Allee“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 16

Der Fuß- und Radwegsteg (SCD 10737) in 1220 Wien, unter der Kagraner Brücke entlang der Alten Donau, wird in „Kagraner Steg“ benannt.
einstimmig dafür

 

Post Nr. 17

Die Verkehrsfläche (SCD 07015) in 1220 Wien, im Gebiet Oberes Hausfeld, wird nach Maria Gutmann (Maria Gutmann, verehel. Horch, im amerikanischen Exil nannte sie sich Maria Hershman; geb. 11. Juni 1889 in Graz, gest. 19. Februar 1963 in Zürich; Schauspielerin, Regisseurin, Literaturagentin) in „Maria-Gutmann-Gasse“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 18

Die Verkehrsfläche (SCD 06236) in 1220 Wien, von der Maria-Potesil-Gasse bis zum Anna-Müller-Weg, wird als Verlängerung der Maria-Potesil-Gasse in „Maria-Potesil-Gasse“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 19

Die Verkehrsfläche (SCD 12823) in 1230 Wien, im Stadtentwicklungsgebiet „In der Wiesen“, wird nach Karin Deckert (Karin Deckert war bei der vor allem von Blinden ausgeübten Sportart „Torball“ international erfolgreich. Bei der Torball-WM in Kreuzlingen 2001 konnte sie mit ihrer Mannschaft eine Silbermedaille und bei der Torball-WM in Buenos Aires 2004 eine Bronzemedaille erringen. 2004 wurde sie mit dem Silbernen Ehrenzeichen der Republik Österreich ausgezeichnet.) in „Karin-Deckert-Weg“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 20

Die Verkehrsfläche (SCD 09050) in 1230 Wien, im Stadtentwicklungsgebiet „In der Wiesen“, wird nach Rudolf Valenta (Rudolf Valenta; geb. 24. März 1921, gest. 15. Juli 2001; Radsportprofi, mehrfacher österreichischer Meister) in „Rudi-Valenta-Platz“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 21

Die Verkehrsfläche (SCD 05904) in 1230 Wien, im Stadtentwicklungsgebiet „In der Wiesen“, wird nach Willi Hohm (Willi Hohm; geb. 8. November 1923, gest. 6. November 2009; Behindertensportler, Sportfunktionär) in „Willi-Hohm-Promenade“ benannt.
einstimmig dafür

Post Nr. 22

Die Förderung an das Theater der Jugend für die Mehrjahrestätigkeit in der Höhe von
EUR 17.100.000 wird gemäß Förderrichtlinien der Magistratsabteilung 7 genehmigt. Für die Bedeckung der Förderbeträge ist von der Magistratsabteilung 7 in den Voranschlägen der kommenden Jahre Vorsorge zu treffen.

(Weiter an: Stadtsenat und Gemeinderat)
einstimmig dafür

 

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